Wer legt die Reha-Ziele mit den Rehabilitanden fest?

Da das Aufnahmegespräch in Abhängigkeit des Settings (ambulante/stationäre Rehabilitation) und des Indikationsgebietes (somatische/psychosomatische Indikationen) von unterschiedlichen Berufsgruppen (Arzt, Psychologe bzw. Psychotherapeut, Sozialarbeiter oder Sozialpädagoge, etc.) durchgeführt wird, kann an dieser Stelle keine Empfehlung für eine bestimmte Berufsgruppe ausgesprochen werden. Wichtig ist jedoch, die Zuständigkeiten innerhalb einer Einrichtung zu klären und verbindlich festzulegen.

Es kann auch sinnvoll sein, die Rehabilitanden bzw. deren Angehörige in die Teambesprechungen mit einzubinden. Im folgenden Praxisbeispiel ist eine Einladung eines Rehabilitanden zu einer Therapiezielkonferenz, die in einer Einrichtung für Abhängigkeitserkrankungen angewandt wird, dargestellt.

Abbildung 19: Einladung eines Rehabilitanden zu einer Therapiekonferenz

Quelle: Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation des Caritasverbandes, Osnabrück (Auszug)

Wichtig ist zunächst, die subjektive Sichtweise und Lebensweise des Rehabilitanden zu erkunden und bei der Festlegung der Reha-Ziele zu berücksichtigen. Im „ICF-Praxisleitfaden 2“ (BAR, 2008, S. 24) ist eine umfassende Liste mit möglichen Fragen an Rehabilitanden dargestellt, die nach den Komponenten der ICF untergliedert ist. Einen Auszug daraus finden Sie in der folgenden Tabelle:

Abbildung 20: Mögliche Fragen an einen Rehabilitanden mit Bezug zur ICF

Quelle: modifiziert nach BAR, 2008 (Auszug)

Nach der Festlegung der übergeordneten Reha-Ziele für jeden einzelnen Rehabilitanden müssen diese an alle weiteren Berufsgruppen weitergeleitet werden, um die konkreten Behandlungsbausteine der unterschiedlichen Fachdisziplinen bei der Therapieplanung sinnvoll zusammenstellen zu können.

Die einzelnen Therapie-Ziele sollten nicht nur fachintern dokumentiert, sondern dem gesamten Reha-Team zur Verfügung gestellt werden. Dies kann über das persönliche Gespräch zwischen zwei Behandlern, über regelmäßige Besprechungen im interdisziplinären Team und ergänzend dazu über die Dokumentation der Reha-Ziele bzw. Therapie-Ziele in (elektronischen) Patientenakten, Patientenbüchern, Therapieplänen oder auf Verordnungsbögen erfolgen.

Abbildung 21 zeigt einen Ausschnitt aus einem Teamprotokoll, auf dem die Therapie-Ziele eines Rehabilitanden zusammengefasst und durch Ergänzungen der beteiligten Fachdisziplinen konkretisiert werden.

Abbildung 21: Teamprotokoll (Auszug)

Abbildung 20: Teamprotokoll (Auszug)

Quelle: Eigene Darstellung (in Anlehnung an Evangelische Stadtmission Kiel gGmbH, TASK-Tagesrehabilitation, Molfsee und m&i Fachklinik Herzogenaurach, Herzogenaurach